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Neues vom Bestattungshaus Huth

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Letzte Reise - Große Reise

Die großen Ferien stehen vor der Tür: Millionen Familien packen ihre Koffer, steigen ins Auto oder Flugzeug und reisen an ein Ziel, das Erholung, tolle Erlebnisse oder sogar spannende Abenteuer verspricht.

Mobilität ist sogar laut Grundgesetz ein Recht der Deutschen. Diese Mobilität begleitet uns das ganze Leben, etwa beim täglichen Pendeln an den Arbeitsplatz oder bei der Weltreise, die wir uns schon lang erträumt haben. Aber Mobilität endet nicht einmal mit dem Leben selbst. Auch Verstorbene treten eine letzte Reise an, die keinesfalls immer eine ausschließlich metaphysische ist, weil die Seele – je nach Glaubensvorstellung – in den Himmel auffährt. Es kann auch eine körperliche sein, angefangen von der Fahrt aus dem Bestattungshaus zum Friedhof über eine Überführung zwischen deutschen oder europäischen Städten bis hin zu einer langen letzten Reise, die ein Verstorbener im Flugzeug zurücklegt.

Überführungen unterliegen strengen Vorschriften – aus gutem Grund. So dürfen sie nur von Bestattungs- und speziellen Überführungsunternehmen in dafür ausgerüsteten Fahrzeugen entsprechend einer DIN-Norm durchgeführt werden. Wird es international, werden die Anforderungen noch einmal verschärft.

Soll eine Verstorbene oder ein Verstorbener mit dem Flugzeug überführt werden, wird er oder sie zunächst in einen Zinksarg gebettet, der wiederum in den eigentlichen Holzsarg gestellt wird. Dieser Doppelsarg wird in ein neutrales Transportbehältnis verpackt. Die Gründe für dieses komplizierte Vorgehen: Einerseits sorgt der Zinksarg dafür, dass beim Transport im Laderaum des Flugzeugs kein Luftüber- oder Unterdruck entsteht. Andererseits ist so Diskretion gewährleistet, da die Passagiere nicht auf den ersten Blick erkennen sollen, dass es sich bei der Fracht um einen Sarg handelt.

Der Tod bedeutet gar nichts

Der Tod bedeutet gar nichts.
Ich bin nur nach nebenan entschwunden.
Ich bin ich und du bist du.
Und was wir für einander waren, das sind wir noch immer.
Nenne mich bei meinem vertrauten Namen.
Sprich über mich in der leichten Weise, wie du es immer getan hast.
Ändere nicht deinen Tonfall.
Trage keinen Ernst und keine Trauer in dir.
Lache wie wir immer gelacht haben über die kleinen Scherze,
die wir gemeinsam genossen haben.
Spiele, lächle, denke an mich, bete für mich.
Lass meinen Namen immer das vertraute Wort sein, das er immer war.
Sprich ihn unbekümmert aus, ohne die Spur eines Schattens auf ihm.
Leben bedeutet all das, was es immer bedeutet hat.
Es ist das gleiche, so wie es immer war.
Da ist eine absolute und ungebrochene Kontinuität.
Was ist der Tod anderes als ein unbedeutender Zwischenfall?
Warum sollte ich denn aus dem Sinn sein, nur weil du mich nicht mehr sehen kannst?
Ich warte einstweilen auf dich, irgendwo ganz nah, gleich um die Ecke.
Alles ist gut.

(Henry Scott Holland)

Draußen hell und innen dunkel?

Bild: Adobe Stock #508215783 von Prashant

Gibt es ihn eigentlich überhaupt noch – den „Bildungsbürger“, der selbst im Halbschlaf fehlerfrei Goethes „Osterspaziergang“ deklamieren kann? Sie wissen schon: „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, durch des Frühlings holden, belebenden Blick …“ Weiter als bis zur ersten Zeile kommt in den Generationen der nach 1960 Geborenen kaum noch jemand. Eigentlich schade, denn die gute Frühlingslaune mit etwas Kulturgut zu begründen, macht nicht nur Eindruck bei Freunden, Kollegen oder Familienmitgliedern, sondern stärkt auch das eigene Ego.

Vor allen Dingen lässt es der Dichterfürst nicht bei diesen beiden Zeilen bewenden. Gleich die nächsten erklären schon, was der Frühling noch so mit sich bringt: „Im Tale grünet Hoffnungs-Glück; der alte Winter, in seiner Schwäche, zog sich in raue Berge zurück.“ Frühling ist Hoffnung, Winter das Vergehen. Allein: Schön wär’s!

Denn nicht jeder Frühling bedeutet für alle Menschen Hoffnung: Er kann auch eine Zeit sein, die dunkler ist, als es der kälteste Winter sein könnte. Wenn Hoffnungslosigkeit und Trauer den Frühling überschatten, weil ein geliebter Mensch verstorben ist, helfen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen kaum gegen die Dunkelheit im Herzen.

Es der Natur gleichzutun und neue Kraft zu schöpfen, ist ein Prozess, der Zeit benötigt. Psychologen erklären, dass Trauerbewältigung individuell verschieden abläuft. Manche Menschen vollziehen diesen Schritt leichter und schneller, für andere ist die Zeit fast endlos. Hilfestellung durch Bücher, Trauergesprächsgruppen oder professionelle Trauerhelfer vermitteln alle Bestattungsunternehmen gern. Aber auch viele Krankenkassen sind Ansprechpartner für Hinterbliebene. Auf solche Unterstützungsangebote zurückzugreifen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern im Gegenteil ein Ausdruck rationaler Entscheidungsstärke: Denn so wie die Sonnenstrahlen dem Körper wohltun, braucht auch die Seele etwas Wärme.

 


Thomas und Manuela Huth
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