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Wie helfe ich Trauernden?

Mit dem Verlust eines geliebten Menschen ist nichts mehr, wie es einmal war. Eine ganze Welt stürzt zusammen, der Boden wird unter den Füßen weggerissen. So oder ähnlich berichten Trauernde von ihren Gefühlen.

Nun braucht es Hilfe und Unterstützung. Doch Freunde und Verwandte sind oft unsicher und wissen nicht, wie sie helfen können. „Du kannst dich jederzeit an uns wenden. Gib uns Bescheid, wenn du Hilfe brauchst.“ So klingen gut gemeinte Hilfsangebote. Aber was dadurch entsteht, ist Passivität. Man wartet, bis die oder der Betroffene sich meldet. Doch Trauernde ziehen sich oft zurück, weil sie nicht zur Last fallen oder um etwas bitten wollen.

Viel besser ist es, aktiv zu werden. Wichtig ist: das Gespräch zu suchen und gut zuzuhören. Fragen Sie zum Beispiel nach schönen Erinnerungen und Erlebnissen. In der Trauer tut es gut, von dem verstorbenen Menschen erzählen zu können. So bleibt die Person gefühlt „im Leben“. Es ist nicht schlimm, wenn dabei Tränen fließen. Ein jüdisches Sprichwort lautet: „Was Seife für den Körper ist, sind die Tränen für die Seele.“

„Hast du Lust, am Sonntagnachmittag mit ins Kino zu kommen?“ Konkrete Vorschläge für Unternehmungen sind ebenfalls hilfreich. Wenn es nicht sofort klappt, bleiben Sie dran und geben Sie nicht gleich auf. Manche Menschen können in ihrer Trauer schon früher auf solche Angebote eingehen, andere brauchen länger, bis sie wieder an Aktivitäten teilnehmen möchten.

Das Wichtigste aber ist, geduldig zu sein. Freunde und Verwandte denken manchmal, die Trauer dauere zu lange und müsste doch schon abgeschlossen sein. Aber wie lange Trauer dauert, ist individuell ganz unterschiedlich. Trauer braucht einfach die Zeit, die sie braucht.

Vertraute Traditionen oder „alte Zöpfe“?

Schon wieder geht ein Jahr seinem Ende entgegen. Immer schneller scheint die Zeit zu verrinnen und die Welt um uns herum wirkt atemlos und hektisch. Weltpolitische Ereignisse lösen sich gefühlt im Minutentakt ab und die scheinbar gerade erst geborenen Kinder oder Enkel kommen im Sommer tatsächlich schon in die Schule. Kein Wunder, dass viele Menschen diese Veränderungen als anstrengend empfinden.

Denn viele neue Ideen, Ereignisse und Trends bringen auch das Abschneiden vieler „alter Zöpfe“ mit sich. Der PS-starke Sportwagen mit 12 Zylindern ist praktisch Geschichte, die gedruckte Zeitung bestenfalls ein Auslaufmodell und sogar der Desktop-Computer wird eigentlich nur noch beruflich oder von echten Nerds genutzt und lieber durch ein Tablet ersetzt.

Wer vertraute Traditionen auf den Prüfstand stellt, mag auch die Frage nach der Ewigkeit stellen. Diese betrifft neben religiösen Überzeugungen auch ganz profan die sogenannte „ewige Ruhe“. Ist das Grab auf dem Friedhof wirklich noch angemessen? Können den Angehörigen die Arbeit und die Kosten für die Grabpflege zugemutet werden? Und überhaupt – wäre es nicht einfach viel zeitgemäßer, sich anonym bestatten zu lassen?

Tatsächlich aber haben Traditionen wie die Bestattungskultur nicht nur eine lange Geschichte, sondern auch ganz handfeste und gute Gründe. Denn die Trauer um einen Anderen ist ein Gefühl, das nicht leichter wird, wenn dieser Mensch ohne jegliche Spur aus unserem Leben verschwindet. Zu gedenken und sich zu erinnern, kann ein ausgesprochen tröstliches Gefühl sein, das wichtig ist, um einen Verlust zu verarbeiten. Eine Grabstätte gibt diesem Gedenken einen wichtigen Halt.

Die Grabpflege kann vielen Menschen bei der Trauerbewältigung helfen. Selbst wer sie sich nicht selbst zutraut oder sie aufgrund räumlicher Entfernung nicht leisten kann, kann sie an Profis übergeben, um beim nächsten Besuch auf dem Friedhof ein Grab vorzufinden, das ein blühendes Andenken ist. Informationen zum Angebot der Friedhofsgärtner und eine Übersicht über alle Dauergrabpflegeinstitutionen gibt es online unter www.grabpflege.de

 

Zuversicht üben

Wenn wir morgens die Zeitung lesen, kann das schon ziemlich deprimierend sein. Die weltpolitische Lage ist angespannt – Kriege und Ungerechtigkeiten, Hunger, Not, Extremwetterlagen mit Waldbränden oder Überschwemmungen dominieren in den Nachrichten. Hinzu kommen eigene Ängste und Sorgen, in vielen Fällen auch daraus resultierend.

Es ist wichtig, dass wir die Augen nicht verschließen und uns diesen Themen stellen. Nur so können Engagement und Zivilcourage erwachsen. Wir Menschen müssen uns engagieren, um unsere Zukunft positiv zu gestalten. Aktiv zu werden, kann Mut und Hoffnung machen.

Aber auch, wenn die Medien nur spärlich darüber berichten: Es gibt ebenso täglich viele gute Nachrichten. Einige Nachrichtensender haben eigens dafür eine Sparte erstellt, sogenannte „daily good news“. Wenn man dann erfährt, dass die Kindersterblichkeit in den letzten 30 Jahren weltweit um mehr als 50 Prozent gesunken ist oder dass Australien sein Meeresschutzgebiet kürzlich vervierfacht hat, dann stimmt uns das wieder zuversichtlicher.

Übrigens: In dem Wort „Zuversicht“ steckt das Verb „sehen“. Wenn wir eine andere Sichtweise einnehmen, dann passiert eine erstaunliche Veränderung in unserem Kopf. Wir lenken unsere Aufmerksamkeit auf die guten Dinge oder auf Umstände, die wir aktiv positiv verändern können.


Thomas und Manuela Huth
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